- Der Außenposten -

-Mittwoch 25.3.2143 ~ ca. 12:45-
Der Tag im Randposten im Süden der Stadt fing genauso an wie jeder andere dort auch, man hatte vielleicht 2 stunden Schlaf, löste einen der anderen Soldaten ab und fing sofort an die verdammten Viecher vom Stamm abzuknallen. Es war absolut nichts neues für Raven während er persönlich die Randgebiete unterstütze. An sich ging es größte Zeit eigentlich ziemlich locker zu, Gewehr im Anschlag und jede paar Minuten eine kleine Welle Stammviecher abknallen. Doch leider gab es da diese nicht vorhersehbaren größeren Angriffe. Man könnte es leicht mit ein paar mehr Soldaten beheben, doch wären das für die Durchschnittssituation zu viele gewesen weshalb auf die Elitetruppen der W.R.F. zurückgegriffen wurde.
"Sergent!" rief Raven nach einem großgewachsenen, dunkelhäutigen Kerl mit einer Schrotflinte in der Hand.
"Jawohl Commander?" kam er Angelaufen.
"Fordern sie einige freiwillige Austauschsoldaten aus dem HQ an. Die Männer hier haben etwas Abwechslung verdient. Momentan ist es ruhig also beeilen sie sich!"
befahl ihm Raven in freundlichem Ton bevor der Sergent salutierte und zum Funker rannte und seinen Befehl zu vollster Zufriedenheit ausführte.
~Irgendwie hab ich das Gefühl wir werden nachher frische Soldaten brauchen...~ dachte sich Raven und wandt sich wieder an die Straße und wartete auf die nächsten Angriffe.

-Mittwoch 25.3.2143 ~ ca. 12:45 Uhr-
Während der kurzen Verteidigungsschießereien und auch bei den Befehlsübergaben was Skylar immer in der Nähe von Commander Raven. Ihr Auftrag war kein ungewöhnlich großer - lediglich ein wenig rumschnüffeln: wie steht es bei W.R.F. mit dem Kampf gegen den Stamm? Gibt es neue Waffen, neue Methoden, irgendwas? - Das war es im großen und Ganzen. Folglich lag, stand und saß sie stundenlang auf Stein oder im Dreck, half bei der Verteidigung mit und spitzte die Ohren.
Bis jetzt war noch nichts besonderes vorgefallen - ein paar kleine Angriffe und gerade hatte der Commander Verstärkung verlangt. Die Frage war nur warum. Sie hätte es gerne gewusst, aber im Moment gab es keine Möglichkeit das herauszufinden - später.
Skylar schielte rüber zum Commandanten. Nichts besonderes. Also wieder auf das Schlachtfeld konzentrieren. Die Waffe im Anschlag überflog sie mit dem Zielfernrohr das Feld vor ihr. Da eine kleine Bewegung! Schuss - Treffer - und dann der Tod. Langweilig. Skylar gähnte. Zeit für Feierabend. Sie hielt sich jetzt schon volle 12 Stunden in diesem Außenposten auf. Jetzt schaute sie offen zum Commander rüber. "Commander, Sir? Glauben sie wir kriegen heute noch ne große Welle rein?"

-Mittwoch 25.3.2143 ~ ca. 12:55-
Ravens Langeweile war deutlich, die kleinen Angriffe waren öde und nervig, er rechnete noch mit einem großeren Angriff, warum wusste er nicht, aber sein Gefühl sagte es ihm. Doch das sagte er der Soldatin die ihn von der Seite ansprach nicht als sie genau das fragte über das er nachdachte, nämlich ob es einen größeren Angriff gab. "Soweit ich vermute nein, ich will nur einfach die Truppen etwas entlasten." meinte er nur zu ihr. Das wollte er schließlich wirklich, aber gab ungern vermutungen an niedere Soldaten weiter, denn nur bei hochrangigen Soldaten die er selbst zu dem Befördert hatte was waren konnte er auch Vertrauen riskieren. "Soldat jetz wieder auf die Position! Da vorne kommen wieder welche!" meinte er nur und sah schon durch sein Visier und erledigte mehrere hintereinander rennende Viecher mit einem Schuss seiner Bohrkopfmunition.

-Mittwoch 25.3.2143 ~ ca. 12:57-
Unzufrieden mit der Antowort machte sich Skylar wieder an die Arbeit. Ihr fiel es nicht schwer die paar missgestalteten Figuren von ihren Beinen zu schießen. Blitzschnell hatte sich 5mal abgedrückt - alle fünf Kugeln trafen ihr Ziel.
Jetzt war ihr wirklich langweilig, aber sie ging nich. Der Stamm schickte unaufhörlich einzelne Truppen, als ob sie von irgendetwas anderem ablenken wollten. Ihr war leicht unwohl in der Bauchgegend. Kein gutes Zeichen, aber da war jetzt nichts zu machen. Würde sie jetzt in irgendeiner Form ihrer Rolle widersprechend handeln, war die ganze Infiltrationsgeschichte umsonst.
In einer kurzen Ruhepause zog sie eine kleine Dose aus ihrer Uniform, entnahm ihr zwei Tabletten und warf sie ein. Normalerweise sollte man etwas hinterher trinken, aber es war gerade nichts zur Hand - es musste so gehen.
Zeit sich etwas herauszuwagen. Sie wollte nicht ewig auf dem Rang eines mickrigen Soldaten sitzen bleiben. Je höher die Position desto besser und akkurater die Informationen. Also Mitdenken zeigen. "Commander Raven, Sir? Dürfte ich eine Vermutung äußern, Sir?"

-Mittwoch 25.3.2143 ~ ca. 13:05 Uhr-
Raven seufzte als es wieder Zeit für ein päuschen war, in der er jedoch nicht von seinem gemütlichen Steinchen wegging auf dem er schon den ganzen Tag saß und es so langsam wirklich bequem wurde. Wieder sprach ihn dann sie Soldatin an, sie fing an ihn irgendwie zu nerven, "Was gibt es denn schon wieder Soldat?! Schieß los!" meinte er mit leicht genervter Stimme. Während er seine Waffe lud und neue Magazine in Reichweite legte damit er im Gefecht schneller rankam, eine Angewohnheit die viele Soldaten in Verteidigungsstellungen hatten.

-Mittwoch 25.3.2143 ~ ca. 13:06 Uhr-

Skylar musste innerlich lächeln weil sie genau merkte wie sehr sie ihm auf die Nerven ging.
"Nun, Sir. Man kann ohne Mühe beobachten, dass der Stamm in kleinen Intervallen immer kleine Truppen vorschickt, obwohl sie mittlerweile wissen müssten, dass diese nicht lange überleben. Mir kam der Gedanke, dass das ganze ein Ablenkungsmannöver ist."

Raven seufzte, "Das haben wir doch ständigsie machen vom süden druck damit wir beschäftigt sind und nicht vielleicht die COTC im Zentrum unterstützen, schließlich hat der Stamm keine ahnung von unserem Konflikt nem den Blechbüchsen. Klar soweit?" meinte er dann und wischte etwas Staub vom Lauf seines Spezialgewehres, welches er nun schon mehrere Jahre hatte, Reik hatte es ihm aus den besten vorhanden Teilen gebastelt und es ist nach wie vor das beste Lang- und Mittelstreckengewehr der WRF, aber was wollte man vom Leiter der WRF erwarten? Sämtliche Offiziere, Veteranen und Spezialsoldaten hatten verbesserte Waffen von dennen viele dank Reiks Ideen gefertigt wurden.

-Mittwoch 25.3.2143 ~ ca. 13:06 Uhr-

Skylar musste die passende Antwort untedrücken. Der Stamm war nicht dumm. Die Konkurrenz zwischen den beiden Organisationen war mittlerweile so sehr eskaliert, dass es schwer war zu verbergen. Und tatsächlich bezweifelte sie ernsthaft, dass es dem Stamm verborgen geblieben war. DAS konnte sie allerdings nicht so an den Commander weitergeben. Als Soldat niederen Ranges wäre das frech und würde als respektlos gelten. Also Klappe halten und nachdenken.
Auf der einen Seite wollte sie nicht in einem chaotischen Gemetzel enden. Auf der anderen Seite wollte sie die W.R.F-Leute nicht "im Stich lassen". In einem Gefecht zählt jede einzelne Kugel und ihre waren doppelt so wertvoll, weil gut platziert.
Skylar salutierte vor dem Commander - "Ja, Sir, ja." - und trat ab. Aber anstatt zurück auf ihren alten Posten zu gehen, beschloss sie sich das ganze mal von weiter oben anzusehen. Sie bestieg einen der wackeligen Aussichtstürme, quetschte sich neben zwei andere maulende Soldaten und fing an das Feld mit dem Zielfernrohr ihres Scharfschützengewehrs abzusuchen. Hier und da ein paar Truppen nichts besonderes. Lag sie so sehr falsch mit ihrer Vermutung?

Mittwoch 25.3.2143 ~ 13:32 Uhr-

Søren Eriksen stöhnte enerviert auf. Jetzt funktionierte der Mech immer noch nicht! Er war schon seit längerem mit der Reparatur desselben beschäftigt, und irgendwie kam er gerade nicht recht weiter. Er entschloß, eine kurze Pause einzulegen, legte den Schraubenschlüssel beiseite, und schickte sich an, ein wenig herumzugehen. Ihm gefiel es hier in diesem Außenposten nicht. Keine Abwechslung gab es hier und alle zwei Minuten hörte man Schüsse fallen, was inzwischen richtig nervtötend war. Die Soldaten waren schlecht gelaunt und gelangweilt und die paar Versuche, ein Gespräch mit einem von ihnen anzufangen, waren gescheitert.

Während er dastand und nachdachte fiel sein Blick einige Fahrzeuge, die sich dem Außenposten aus nordöstlicher Richtung näherten. Mit einem CMG fuhren auch zwei Mechs, von dem ihm einer besonders ins Auge fiel: Er hatte ihn schon vor einigen Tagen im Hauptquartier der WRF gesehen, als ein Mechaniker, den er einigermaßen gut kannte, an ihm rumgeschraubt hatte. Reik Yamashita war schon ein verrückter Typ. Es schien seine Passion zu sein, an Mechs aller Art herumzubasteln und -schrauben, und man sagte, daß er dabei schon verschiedene geschrottet hatte. Außerdem war er einer der wenigen Personen, die er kennengelernt hatte, die einigermaßen witzig war, dies schien bei Soldaten nicht allzu verbreitet zu sein.

Nachdem er die anrückenden Fahrzeuge eine Weile beobachtet hatte, ging er seufzend wieder zurück, um sich seiner Arbeit zu widmen.

Mittwoch 25.3.2143 ~ 13:36 Uhr-



Reik seufzte, als er den Außenposten entdeckte. Er war nicht leicht zu erkennen. Viel zu flüssig vermischten sich die Stellungen des Außenpostens mit den Ruinen drumherum. Die Ruhezone hieß nicht umsonst so. Früher war dies eines der am stärksten umkämpften Gebiete in Oblivion, aber seitdem die WRF die volle Kontrolle gewonnen hatte, gab es hier nur noch den Außenposten und die anrückenden Feinde aus Westen. Der gesamte östliche Teil der Ruhezone war äußerst still. Gerade stampfte Reik an einer Statue vorbei. Sie war äußerst groß und stellte eine Frau mit Engelsflügeln da. Die gesamte Ruhezone war mit diesen Statuen bestückt, und Reik fragte sich, wie es hier wohl zu Zeiten des Friedens aussah, und was hier geschehen sei.
Als die kleine Truppe im Außenposten ankam, war Reik einer der, die es am eiligsten hatten. Er musste auf Klo. Ungeduldig platzierte er seinen Hopper im kleinen Hangar, stoppte die Systeme, sprang aus seinem Mech, und rannte in Richtung der Korridore. Er kannte sich hier absolut nicht aus, aber er schaffte es trotzdem, irgendwie das Klo zu finden.

13:45

Reik kam noch garnicht dazu, seine weiteren befehle entgegen zu nehmen, fiel ihm gerade ein. Viel zu eilig hatte er es, auf Klo zu gehen. Jetzt wo er sein Geschäft erledigt hatte, begab er sich wieder hinaus und suchte den zuständigen Commander. Nach kurzer Zeit der Suche sprach ihn einer der Soldaten an. "Du! Du bist Reik Yamashita richtig? Es gibt zwei beschädigte MAUs und einen beschädigten HTU ( Heavy Transport Unit, schwerer Transporter der WRF mit einem großen Geschütz, kleinen Geschützen an der Seite und einem Radar-System. Besatzung: 3 + 10 Einheiten )! " Er deutete in Richtung einer Fahrzeuge und Mechs. "Alles klar! " entgegnete Reik und machte sich auf den Weg um das zu tun, was er am besten konnte: beschädigte Sachen wieder ganz zu schrauben, und sogar noch leistungsfähiger zu machen als zuvor!
Voller Zuversicht näherte sich Reik seiner Arbeit . . .

Mittwoch 25.3.2143 ~ 13:41 Uhr-

Langsam wurde die Liegeposition im Turm ungemütlich. Die stinkenden und murrenden Soldaten neben ihr verbesserten diesen Umstand nicht unbedingt. Hatte sie sich doch geirrt? "Was zum...!" Plötzlich sah sie durch ihr Zielfernrohr eine weibliche Person, die sorglos in der Kampfzone umherwanderte. Was denkt die sich...?" Plötzlich schoss ein Diver aus dem Boden direkt neben dem Mädchen. Ohne großartig nachzudenken sprang Skylar auf, schlitterte und rutschte halb die Treppe des Turms runter und rannte in Richtung Szenario.

Mittwoch 25.3.2143 ~ 13:45 Uhr-

Søren war wieder mit der Reparatur seines Mechs beschäftigt. Er griff zu einem Schraubenzieher, und schraubte mehrere Platten ab, als er hinter sich eine fröhliche Stimme hörte: "Hallo, Kollege!". Søren hatte nicht damit gerechnet, daß ihn jemand ansprach, und vor Schreck ließ er die Platte fallen, die er gerade in der Hand hielt. Nachdem er sie wieder aufgehoben hatte, drehte er sich um, um zu sehen, wer ihn begrüßt hatte. Seine Laune besserte sich schlagartig, als er Reik Yamashita sah, ebendenselben, an den er noch vor einer Viertelstunde gedacht hatte.

"Reik! Was machst du denn hier? Bist doch eigentlich immer in deiner Werkstatt?"
"Ich habe mich freiwillig für den Einsatz hier gemeldet."
Søren war überrascht, aber erfreut. Etwas Hilfe und etwas Gesellschaft konnte er gut gebrauchen.
"Bist du es gewesen, der deinen neuen Mech gefahren hast?"
Reik bejahte. "O ja, er funktioniert wunderbar", antwortete er, sichtlich stolz auf sein Werk.
"Nun, hier wird es dir bestimmt nicht langweilig werden", sagte Søren und wies auf die 3 umstehenden Mechs.
"Vielleicht findest du hier den Fehler."
Reik ging zu dem Mech, auf den Søren wies.

Mittwoch 25.3.2143 ~ 13:46 Uhr-


Søren wies auf einen der umstehenden Mechs."Vielleicht findet du hier den Fehler.."
Reik drehte sich um und schaute sich den MAU genau an. Er sah sehr lädiert aus, das rechte Geschütz war komplett zerstört, an dessen stelle stand ein kleiner Rest der befestigung.
"Das geschütz ist nicht das Problem, nicht wahr?" Søren nickte. "Hmm." Reik ging näher auf den Mech zu. Die untere Motoren-klappe stand offen. Reik schaut sich die schaltkreise mal etwas genauer an. "Ah". Er griff in das Innere des Mechs und holte ein kabel heraus. Dann drehte er sich zu Søren um und grinste. "Das hast du sicher übersehen, huh? da brauchen wir ein neues von!" Er legte das kaputte Kabel zur Seite und trat an Søren heran. "Was ist denn los? ich kenn dich doch, du übersiehst nicht einfach ein defektes Kabel!" Søren schaute ihn an. "Hm..Vielleicht bin ich nur etwas unaufmerksam...der Aufenthalt hier langweilt mich." Reik seufzte. "Kann ich mir vorstellen..in der Basis ist es auch nicht besser. Wenigstens kam ich dazu, meinen Hopper fertigzustellen! Und ich hoffe, ich kann ihn im Gefecht auch mal ausprobieren! Ich hab jetzt richtig Lust, ein paar kleine Snapper abzuknallen!" Reik's Lust auf Abwechslung und Action war kaum zu übersehen. Er grinste und schaute sich um, in der Hoffnung, irgendjemand würde ihn plötzlich fragen, ob er nicht Lust hätte, den gesamten Westen der Stadt zu säubern. Doch natürlich kam nichts. Die Soldaten liefen schweigend umher oder hielten Stellung, mit dem gewehr im anschlag. aber es kam nichts. kein Schuss, nichts. "Das ist seltsam. Bis vor kurzem wurden wir wenigstens noch ab und zu von ein paar Snappern und Spittern attackiert, soweit ich das mitbekommen habe.." Søren schaute sich um. "Hey, wir Mechaniker sollten uns erstmal um die 3 gefährten hier kümmern!" Reik wollte Action, Reik wollte unbedingt ins Getümmel. Doch er wusste, dass er einen Auftrag hatte. Er fasste seinem Mechaniker-Kollegen auf die Schulter, drehte sich dann um und widmete sich dem defekten MAU. . .

Mittwoch 25.3.2143 ~ 13:47 Uhr-

Reik beugte sich über den Mech. Dann ging er zu einem Tisch und holte ein gelbes Kabel aus einer Schublade. Nachdem er dies mithilfe einer Isolierzange bearbeitet hatte, nahm er einen Lötkolben und beugte sich erneut über die Motorenklappe. Während er sich allmählich in die Arbeit vertiefte, wurde Søren immer mulmiger zumute. Die plötzliche Stille bedrückte ihn. "Ich bin gleich wieder da" rief er zu Reik, und wollte zum Commander gehen, um ihn zu fragen, was los sei.

In dem Moment ertönte ein Schrei und kurz darauf ein hohes durchdringendes Signal. Søren hatte es noch nie zuvor gehört, doch war seine Bedeutung unverkennbar: Ein Alarm.

Reik richtete sich schnell auf. In der Basis war es üblich, einmal pro Jahr einen Probealarm durchzuführen. Reik fand diese immer sehr nervtötend, da sie ihn von der Arbeit oder vom Videospielen abhielten. Doch hier gab es so etwas nicht, und wenn ein Alarmsignal ertönte, dann bedeutete das, daß wirkliche Gefahr da war.

Er und Søren sahen sich an, beide dachten das selbe. Dann, wie auf ein Zeichen, begannen beide loszurennen. Sie bestiegen schnell einen Aussichtsturm und sahen sich um. Als er nach Norden sah, erstarrte Reik...

Mittwoch 25.3.2143 ~ 13:49 Uhr-



Reik schaute richtung Norden, und erstarrte kurzzeitig. Da waren sie. Es war ein schauderhafter Anblick. Inmitten der entfernten Häuserreihen nördlich des Außenpostens sah man in all den Ruinen Stammes-Mitglieder. Überall erschienen sie wie kleine Erdmännchen aus ihren Löchern. Und es war ganz und garnicht lustig. Das war ein Angriff. EIn großer Angriff. und gerade wo Reik wieder absteigen wollte, hielt Soren ihn fest. "Schau!". Reik blickte zurück nach Norden und da sah er ihn. Er war weitaus größer als all die Snapper und Spitter des Stammes. Es war ein besonders großes Stammes-Mitglied...doch so einen hatte er noch nie gesehen. bevor er sich weiter wunderte, kletterte Reik wieder den Aussichtsturm hinunter - Soren links liegen gelassen.
Der gesamte Außenposten war in Aufruhr. Überall riefen und rannten Soldaten hin und her. Sie holten Waffen, starteten die MAUs, oder holten Verstärkung aus dem inneren des Postens. Es war klar, dass ein Gefecht unmittelbar bevorsteht. "In den Mech, wir brauchen jeden Mann!". Ein großer schlanker Mann neben ihm sprach ihn an, aber er war komplett ruhig. Doch Reik wusste nun, dass dieser Mann Recht hatte. Sofort rannte er zum hangar, ignorierte all die Rufe und den Alarm. All die Soldaten in Aufruhr. Er wusste - jetzt ist es soweit. Er rannte zu seinem Hopper und stieg ein. DIe Systeme starteten und der Mech setzte sich in Bewegung...
An all den Soldaten vorbei, an all den anderen Mechs vorbei sprang er. Er sprang. Das war die besonderheit seiner Erfindung. Das Jetpack-artige Gerät an der Hinterseite des Hoppers erlaubte ihm kurzzeitige Sprünge. Der Hopper sprang etwas unbeholfen auf das Dach des Bunkers. "Whoow..." Reik merkte, dass sich die Landung etwas grob gestaltete, doch er war aushaltbar.
Noch einmal startete der einen Sprung, und dieses mal sprang er zielstrebig in Richtung der Stammes-masse. unter ihm sah er all die rennenden Soldaten, die schwerfälligen Mechs, die ersten Schüsse der STellungen. Das war seit langem wieder Reiks erstes Gefecht.Er war in Ekstase. er konnte nicht mehr denken, nur noch handeln. Er kam hinter der Stellung des Außenpostens wieder grob auf dem Erdboden auf und sah nun die gesamte Masse der Feinde. Sie waren noch weit entfernt doch er konnt deutlich erkennen, dass sie sich schnell auf den Außenposten zubewegten.
Und bevor er wieder einen Sprung starteb wollte, bemerkte er etwas weiter westlich eine Statue. Nein halt, das war es nicht. Er erkannte zwei Personen. was!? was suchen die noch da? Reik konnte nicht verstehen welche Funktion die beiden Personen da hatten - waren es Soldaten !? so musste es sein. Doch sie würden es nicht alleine mit dem Stamm aufnehmen können. der Weg zum Außenposten war weit, niemand könnte ihnen rechtzeitig zu Hilfe kommen. Bevor er weiter nachdenken konnte, startete Reik einen Sprung in Richtung der beiden mutmaßlichen Soldaten.
Er musste ihnen helfen! oder ?. . .. .

Mittwoch 25.3.2143 ~ 13:49 Uhr-


Søren sah zu, wie Reik den Aussichtsturm schnell verließ zum Hangar stürmte. Das war wohl genau das, wonach sich Reik gesehnt hatte. Ein Gefecht. Søren freute sich indes nicht besonders: Er konnte nicht kämpfen und nur rumzustehen und zuzusehen, schien ihm keine verlockende Aussicht. Andererseits wußte er nicht, wie er nützlich sein könnte. Er sah Reiks Hopper in Richtung der ankommenden Stammesmitglieder springen. Dann jedoch änderte er die Richtung und ging nach Westen - auf zwei Personen zu. Søren fragte sich, was das für Leute waren, die dort standen. Eigentlich wagten sich Zivilisten nicht in die südlichen Stadtgebiete. Jeder wußte, das diese umkämpft waren. Also mußten es wohl Soldaten sein. Wie auch immer, Reik war nun bei ihnen angelangt, und sein Mech war nicht unbemerkt geblieben: Einige Stammesmitglieder schlugen nun ebenfalls die Richtung des Hoppers ein.

Søren wußte nicht genau, wie gut der Hopper war, aber er würde wohl nicht allzulange gegen die auf ihn zukommenden Feinde standhalten. Reik könnte Hilfe gebrauchen. Die beiden Personen neben ihm allerdings auch. Sie waren zu Fuß und außer Reik und seinem Hopper war nichts zwischen ihnen und den Feinden, und wenn Reik nicht länger standhielt, würden auch die beiden anderen Personen es nicht mehr zum Außenposten schaffen, der noch ziemlich weit von ihnen entfernt war. Einmal mehr bereute Søren es, daß es mit seinen Kampffähigkeiten nicht so weit her war. Seinem Freund und Kollegen hätte er helfen können, und dadurch auch den beiden Unbekannten - und Hilfe konnten sie wahrlich gebrauchen - aber das einzige, was Reik brauchte war Unterstützung im Kampf. Aber eben diese konnte er ihm nicht leisten. Søren fluchte und nahm sich vor, ordentlich kämpfen zu lernen, falls er das hier überlebte und der Posten nicht eingenommen wurde. 'Wenn der Posten nicht eingenommen wurde...' - ein äußerst beunruhigender Gedanke war das, und angesichts der ungeheuren Zahl der anrückenden Feinde gar nicht so unwahrscheinlich. Vielleicht wäre es das beste, zu fliehen, ehe es dazu kam. Im Hangar stand immerhin noch ein CMG...

Søren schämte sich seiner Überlegung, und verwarf den Gedanken. Zu fliehen und seinen Freund im Stich zu lassen kam nicht in Frage. Doch da kam ihm ein anderer Einfall: Er könnte den CMG dazu benutzen, die beiden anderen Personen zu holen. Wenn er schon Reik nicht helfen konnte, dann wenigstens ihnen. Und Reik würde er damit Bewegungsfreiheit verschaffen. Die beiden Soldaten indes sah man von hier aus nur schwer, also würde ihnen wohl keiner zu Hilfe kommen, wenn nicht er.

Ohne noch einen Blick auf das Schlachtfeld zu werfen, kletterte Søren den Turm herab und rannte so schnell er konnte Richtung Hangar. Dort stand noch der CMG, da ohne Bewaffnung, konnte kein Soldat in dieser Situation etwas mit ihm anfangen. Søren stieg schnell ein, startete die Systeme und setzte sich in Bewegung. Als er aus dem Posten herausgefahren war, erblickte er halb nach rechts gehend die Straße zur WRF-Basis, auf der noch kein Feind zu sehen war. Doch von ihr wandte er den Blick ab und fuhr stracks in die Richtung des Hoppers.

Mittwoch 25.3.2143 13:55

Etwas hilflos und wütend knirschte Misato mit den Zähnen. Was bitte sollte das denn jetzt? Erst will diese Jane sie unbedingt hierher bringen, verspricht ihr sogar auf sie aufzupassen (als ob Misato das nötig hätte) und dann springt sie kuzerhand wieder aus dem CMG um den Piloten des Roboters zu retten. Und der Fahrer des CMG haute auch gleich wieder ab. Orientierungslos sah sie sich um. Sie hatte sich in eine etwas ruhigere unbeobachtete Ecke gestellt, peinlichst darauf bedacht, nicht all zu sehr aufzufallen. Neben ihr standen einige weitere der riesigen Kampfmaschinen, doch wirkten sie, als hätten sie ihre besten Tage bereits hinter sich gelassen. Aus der Tatsache, dass sie noch nicht in Benutzung waren, schloss Misato, dass sie wohl kaputt sein müssten. Ihr Blick schwiff über den kleinen Posten und beobachtete alles genau. Besser sie prägte sich die Umgebung jetzt schon genau ein, sollte es später noch chaotischer hier zu gehen. Soldaten rannten hektisch durch die Gegend, schnappten sich Waffen, namen Befehle entgegen, beeilten sich zur Front zu kommen. Einige, die wohl enger befreundet waren, verabschiedeten sich lieber jetzt schon voneinander. Langweilig. Misato gähnte und dachte daran, wie viel vorteilhafter da die Kampfroboter waren, die ihre Eltern entwickelten. Die verschwendeten keine Zeit für Gefühlsduseleien, war ihre Festplatte doch nur aufs Kämpfen programmiert. Auch wenn Misato nicht viel von C.O.T.C hielt, so musste sie doch zugeben, dass gefühlskalte Maschinen besser im Krieg geeignet waren.
Seufzend warf sie einen Blick auf die Uhr. 13:56. In einer Stunde musste sie wieder zu Hause sein, dann kam der neue Lehrer um sie zu quälen. Hatten ihre Eltern den alten Robotter nicht behalten können? Sie seufzte erneut. Weg hier und lebend nach Hause, das war jetzt das wichtigste. Sie würde nicht auf Jane warten, sondern sich jetzt davonschleichen, wo sie die Möglichkeit dazu hatte. Immerhin achtete im Moment keiner auf sie. Rettung und Dankbarkeit hin oder her, Misato war egoistisch genug, zu erst ihre eigene Haut zu retten. Lächelnd stieß sie sich von dem Stein ab, auf dem sie gesessen hatte und schlich davon.

. . .


Reik machte langsam wieder die Augen auf. Was war vorgefallen? . . Da war dieses Ungetüm und . . . er konnte sich an nichts weiteres erinnern. Bevor er es weiter versuchte, schaute er sich zunächst um. Er lag in der Sanitärstation des Außenpostens. Er richtete sich auf und setzte sich hin. Das Bett war nicht sehr gemütlich, und außerdem fehlte ihm nix. Er bemerkte die Verbände an seinem Körper. Anscheinend wurde er verletzt... aber nicht stark. Er war allein im Raum. Man hört nur ab und zu das leise Piepen von irgendeiner sanitären Maschine am anderen Ende des Raumes. Es war still.
Was war passiert, nachdem Reik angegriffen wurde? Was war mit seinem Mech? Und was war mit dem Außenposten!? Wieviele waren noch am Leben? und was ist mit dem Stamm? Wo sind überhaupt Soren und die beiden anderen, die er geschützt hatte? . . . Sein Kopf war voller Fragen, auf die er eine Antwort wissen wollte. Er stand vom Bett auf, zog sich an ( seine sachen lagen neben ihm auf einem tisch) und verließ den Raum. Die Korridore waren ruhig. Nur ab und zu kam ihm ein Soldat entgegen oder er sah wie verletzte Soldaten auf einer Bank sitzen. Es scheint, als hätte der Posten standgehalten. Aber mit vielen Verlusten. Sehr vielen. Reik betrat den hangar das Außenpostens... außer den ausrangierten, reparatur-fälligen Mechs am Rand war der Hangar leer. Nein, dort standen noch zwei Hornets. Hm... Er verließ den Hangar und ging nach draußen. Es war ein sehr unschöner Anblick.. Überall lagen tote Soldaten, oder Leichen von Stammesmitgliedern. Es rauchte überall, es lagen zerstörte Mechs und Fahrzeuge auf dem Schlachtfeld vor dem Posten... Das Gefecht mit dem Stamm fand ein jähes Ende..doch wenigstens lebten noch einige Soldaten. Als Reik in Richtung Nord-Front ging, kam ihm ein großer, ernst-blickender Mann entgegen. Das war Commander Raven. er hatte ihn schon einmal bei einer Einsatzbesprechung reden hören. Er war ein sehr ruhiger und gelassener Mann, aber auch redegewandt und intelligent. Der etwas angeschlagene Reik sah den Commander an. "Der Posten wird aufgegeben. Alle Einheiten ziehen sich in die WRF-Basis zurück! Nimm eine der Hornets dort und folge uns, wir fahren mit einem der letzten beiden HTUs!" Er deutete kurz auf den HTU hinter ihm. Er sah schon sehr mitgenommen aus, schien aber noch größtenteils in Ordnung zu sein. Ein paar Soldaten stiegen bereits ein, bis es ihnen Commander Raven gleichtat. Reik stand nun also allein da und schaute dem HTU hinterher, der Richtung Osten losfuhr. Kurz danach fuhr neben ihm ein weiterer HTU Richtung in die selbe Richtung. Dort mussten die Soldaten drin sein, die er eben noch im Posten gesehen hatte... War er der letzte hier? . . .
Wo war Soren? Wo waren die beiden anderen? Reik rannte an die nördliche Front und schaute in die Richtung wo er mit seinem Hopper angegriffen wurde. Und da sah er ihn. Sein Hopper zerstort, umgeben von Leichen. Hunderte von Leichen. Er schauderte. Es war um seinen geliebten Mech geschehen....
Reik drehte sich langsam um und schlenderte Richtung Hangar. Er sollte den anderen folgen und mit der Hornet zur Basis fahren. Reik hoffte, dass die 3 anderen dort waren. Möglichst unverletzt.
Er setzte sich auf die Hornet, startete sie, und verließ den Außenposten. Der Kampf war verloren. Der Außenposten war gefallen. Der Stamm wird nun bald den gesamten Süden der Stadt kontrollieren . . . "Mist!!" dachte Reik, und im nächsten Moment bemerkte er etwas zwischen den Häusern. Was war das?
Er verlangsamte das Tempo . . .

Skylar wanderte jetzt schon ungefähr eine viertel Stunde quer durch den Außenposten und nahe Umgebung. Dieses Mädchen!

Nachdem der Kerl mit dem CMG glückerweise zurückgekommen war, hatten sie den Piloten in das Fahrzeug verfrachtet und ihn zur Sanitätsstation gebracht. Dort teilte man ihnen damit das absolut keine Lebensgefahr bestand. Der Patient hätte nur oberflächliche Wunden und eine Gehirnerschütterung - daher auch die Bewusstlosigkeit. Man sollte sich keine Sorgen machen. Der CMG-Fahrer, der sich zwischendurch als Sören vorgestellt hatte, wollte noch ein wenig bleiben. Also fragte Skylar ihn wo er das Mädchen Misato abgesetzt hätte, verabschiedete sich und machte sich auf den Weg zum Hangar wo sie angeblich sein sollte. Als sie dort angekommen war, war die Schlacht gerade beendet worden und einige Soldaten liefen über das Feld und suchten nach Überlebenden. Das Ganze war kein schöner Anblick. Manchen Soldaten fehlten Gliedmaßen, anderen sogar der Kopf, andere hielten noch im Tode ihre herausgequollenen Gedärme fest. Sie wandte den Blick ab. Normalerweise würde sie sich jetzt den suchenden Soldaten anschließen, aber sie musste sich jetzt erstmal um das Mädchen kümmern. Sie ließ ihren Blick in dem großen Raum schweifen...nichts.

Und nach einer viertel Stunde immer noch nichts. Zwischendurch war Skylar sogar zurück zur Sanitätsstation gelaufen und hatte eine Liste der Verletzten und bekannten Toten angefordert. Da stand auch keine Misato. Das konnte nur bedeuten, dass sich das Mädchen wieder ihrem Versprechen aus dem Staub gemacht hatte. Skylar seufzte. Mittlerweile hatte man damit begonnen, den Außenposten zu räumen - er wurde aufgegeben. Der sowieso schon alte und lädierte Posten hatte in dieser Schlacht noch einiges Abbekommen und war jetzt quasi unbrauchbar. Jetzt befand sie sich wieder an dem Ausgangspunkt ihrer Suche. Ein Hornet stand hier noch. Das war alles. Wo vor kurzem noch geschäftiges Treiben und eine recht große Geräuschkulisse vorherrschte, war jetzt Reglosigkeit und Stille. Nun ja...dann würde sie wohl auch langsam verschwinden. Das Mädchen machte ihr allerdings immer noch Sorgen. Viellecicht sollte sie in größerer Umgebung nochmal suchen. Sie schnappte sich den einsamen Hornet und düste los in Richtung Stadtrand. Die Richtung hätte sie eingeschlagen, wenn sie irgendwohin abhauen müsste.