Du kannst das gern so unterteilen. Aber im Prinzip würde es reichen, kurz die Handlung zusammenzufassen, dann eine Einschätzung darzubringen und schließlich eine angemessene Wertung anzugeben. Muss ja auch keine detailierte Analyse sein. Hauptsache ein anderer weiß nach dem lesen ob er den Film sehen möchte oder nicht.
Ich fang dann maal an. Es ist eine alte Kamelle, aber ich mag sie.
Die 12 Geschworenen
Die Handlung ist einfach zu beschreiben. Der ganze Film spielt nur an drei verschiedenen Orten - 9/10 des Films spielen an einem dieser drei Orte, und zwar in der Beratungskammer der Geschworenen.
12 Männer haben sich nach einem Mordprozess zusammengesetzt und sollen nun entscheiden, ob der 18-jährige Angeklagte schuldig oder unschuldig - Tod oder Leben. Ein rechtskräftiges Urteil braucht ein Stimmenverhältnis von 12:0. Die Beweislage scheint eindeutig, der Junge schuldig - darüber sind sich eigentlich alle einig. Außer einer. Er hält den Angeklagten nicht für zwangsläufig unschuldig, aber er hegt Zweifel an der Beweisführung und in Amerika gilt: Unschuldig bis zum Beweis der Schuld.
Die Diskussion beginnt.
Wie schon gesagt: der Film ist ziemlich alt. Henry Fonda spielt die Hauptrolle (den kennt wahrscheinlich keiner von euch hier). Dementsprechend ist der Film in schwarz weiß, der Ton nicht der beste. Aber das ist einer dieser Filme wo es sowieso eigentlich nur um den Inhalt der Dialoge geht. Es wird viel mit filmischen und stilistischen Mitteln gearbeitet um die Story passend zu hinterlegen und Gefühle und Haltungen zu verdeutlichen und das in der überdeutlichen Manier der frühen Filmjahre. Dadurch ist man sich auf jeden Fall sicher, was einem gesagt werden soll - sehr praktisch.
Wie auch immer - der Film ist gut gemacht und schildert sehr gut die Gleichgültigkeit der Menschen ihren Mitbürgern gegenüber. Am deutlichsten wird es durch den Herrn, der nur schnell zu einem Ergebnis kommen will - deswegen auf schuldig also tod plädiert - nur um sein Baseballspiel nicht zu verpassen.
8/10